Neue Nähmaschine Toyota SuperJeans J15 WE

*Dieser Artikel gibt meine persönlichen Erfahrungen mit der Toyota SuperJeans J15 WE wieder. Ich erhalte dafür weder Geld noch sonstige Zuwendungen von Toyota oder irgendjemandem.*
Eigentlich hatte ich gar nicht geplant, mir noch eine Nähmaschine zu kaufen. Ich habe sie zufällig in einem Prospekt des Leclerc-Einkaufszentrums im Nachbarort gesehen und blieb an dem günstigen Preis sowie an dem Satz hängen „Näht bis zu 12 Lagen Jeans“. Wenn sie 12 Lagen Jeans schafft, schafft sie doch auch bestimmt andere dicke Sachen wie z.B. Leder? Ein wenig Recherche ergab, dass sie das wohl kann, also bin ich hingefahren und habe sie gekauft. Zur Not hätte ich sie ja wieder zurückbringen können. Aber sie bleibt hier, denn ich bin sehr mit ihr zufrieden.

Sie hat keinen Tragegriff, sondern eine Griffmulde an der Rückseite. Das reicht auch völlig aus, denn mit weniger als 5 KG ist sie ein absolutes Leichtgewicht. Sie ist halt aus Plastik.

Das Zubehör: ein Zickzackfuß, ein Reißverschlussfuß, ein Knopflochfuß, ein Overlockfuß, ein Blindstichfuß, ein Quiltlineal und ein „Gleitfuß“, das ist das Teil, das über dicke Jeansnähte „gleitet“. Für diesen Gleitfuß ist eine extra Anleitung dabei, in der auch z.B. eine Anleitung für eine Tasche aus einer Jeanshose steht. Die Anleitung für die Maschine an sich ist auf CD. Dann gibt es noch 2 90er Nadeln von Organ, zwei Jeansnadeln und eine Stretchnadel, einen Nahttrenner, einen Schraubenzieher und einen kleinen Schraubenlöser für die Schrauben der Stichplatte, 3 Unterfadenspulen und eine Abdeckhaube.

An der Frontseite ist eine Klappe, hinter der sich eine Mini-Anleitung verbirgt, die man bei Bedarf in die Klappe hängen kann, um sie griffbereit zu haben. Genausogut kann man Gummibären in dem Fach deponieren, um sie griffbereit zu haben …

Vorne ist ein Anschiebefach, das zum Freiarmnähen abgenommen werden kann.

Die Stichauswahl ist ziemlich minimalistisch. Die Stichlänge lässt sich nicht beliebig verstellen, es gibt beim Geradstich nur kurz (2 mm) oder lang (4 mm). Die Stichbreite lässt sich nur in eine Position etwas nach links verstellen. Die anderen Stiche sehen halt so aus wie die Muster auf dem Wählrad, keine große Auswahl, aber dafür wollte ich die Maschine ja auch nicht haben, und dafür habe ich ja meine andere Maschine.

Die Maschine hat eine Einfädelfunktion, die auch problemlos funktioniert.

Und eine Fadenabschneid-Vorrichtung.

Die Schraube, die die Nadel hält, muss ziemlich fest angezogen werden, damit die Halterung nicht wackelt, deshalb habe ich einen kleinen Schraubenzieher neben der Maschine liegen.

Und jetzt zum eigentlichen Grund meines Kaufs: sie näht wirklich ohne zu murren alles, was unter den Nähfuß gequetscht werden kann. Das hier sind acht Lagen dicker Jeansstoff.

Den Saum meiner neuen Tasche hat sie mir wunderschön abgenäht (doppeltes Leder und auf der Rückseite dicker Jaquard-Stoff). Die senkrechte Naht hatte ich noch mit meiner W6 genäht, da ist auch sehr schön zu sehen, wie sie ganz unten einen Aussetzer produziert hat 😒 Bei dickeren Materialien macht die W6 das gerne.

Links ist einer der Zierstiche auf Leder zu sehen, genäht mit Madeira Stickgarn, rechts eine mit 50er Jeansgarn abgesteppte Naht.

Im Gegensatz zu meiner W6, die sehr, sehr pingelig mit Nähgarn ist und z.B. bei dem Jeansgarn nur Fadensalat produziert, hat die Toyota bislang alles problemlos vernäht, was ich ihr eingespannt habe – auch billiges Discountergarn.
Als Unterfadenspulen hat sie durchsichtige Plastikspulen. Ich habe universelle Spulen gekauft, die auch z.B. in Brother oder Singer Nähmaschinen passen, damit gab es keinerlei Probleme.

Ich bin bislang mit der Maschine sehr zufrieden, sie ist super für den Zweck, für den ich sie haben wollte, nämlich dicke Materialien zu nähen. Auch mit dünnen Stoffen hat sie keine Probleme – irgendwo hatte ich gelesen, dass sie nicht für Jersey geeignet ist, das kann ich aber nicht bestätigen. Bei mir hat sie Jersey problemlos vernäht.
Sie ist unbedingt auch anfängertauglich. Für gehobenere Ansprüche ist sie wohl nicht geeignet, aber für mich ist sie eine tolle Zweitmaschine, die sich wegen des geringen Gewichts auch leicht mal mitnehmen ließe.

4 Kommentare zu “Neue Nähmaschine Toyota SuperJeans J15 WE

  1. Ich würde die Fadenspannung mal noch richtig einstellen. Besonders bei der Naht, die mit Jeansgarn abgesteppt ist, sieht man den Unterfaden auf der Oberseite….

    • Schönen guten Tach auch, Dark and Sweet Things. Ich frage mich ja immer wieder, was sind das für Leute, die bei anderen, die sie überhaupt nicht kennen, ohne Begrüßung reingestolpert kommen und irgendeine Bemerkung auf den Tisch knallen.

  2. Servus,
    ich komm mit der maschine gar nicht zu recht. Eventuell bist du geneigt, mir ein wenig meht zu erklären. Fadenspannung z.b.

    Ich hab heut eine strechjeans gekürzt…..und möcht die maschine am liebsten aus dem dachfenster 2. Stock werfen

    • Hallo,
      so generell lässt sich das ja schlecht sagen. Ich würde auf einem Teststück (wenn du gekürzt hast, hast du ja was abgeschnitten) Probenähte nähen und die Fadenspannung so lange verstellen, bis die Naht gut aussieht.

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